André Gutzwiller

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Portfolio
Räpplidämmerung

Die vorliegende Serie ist meine erste, die thematisch ausschliesslich einem einzigen Anlass gewidmet ist, dem Basler Morgestraich, der die Basler Fasnacht am Montag nach dem Aschermittwoch eröffnet.

Es ist dunkel und kalt, die Wärme kommt von innen, die einzigen Lichtquellen sind die kunstvollen Laternen und die beleuchteten Masken. Am Abend zuvor schlafe ich ein paar Stunden auf einem gemütlichen Sofa bei Freunden in den Schorenmatten. Um drei Uhr fahre ich mit dem Tram bis zum Claraplatz und schliesse mich dort dem Menschenstrom Richtung Altstadt an. Zusammen mit dem vierten Glockenschlag der Martins Kirche ist die öffentliche Beleuchtung wie ausgeblasen, das Kommando „Morgestraich vorwärts Marsch“ echot aus allen Gassen, schwerfällig aber im Rhythmus der unzähligen Pfeiffer und Tambouren setzt sich ein kolossaler Zug in Bewegung. In diesem Moment steht die Zeit still, poetisch eingehüllt in die dunkle Nacht, eine wohlige Hühnerhaut wandert über meinen Rücken.

Ziellos lasse ich mich durch die Strassen und Gassen treiben. Das Tempo geben die Protagonisten dieser Nacht vor, scheinbar werden sie hier für die nächsten drei Tage das Sagen haben. Erst als ich mich viel später, an der Haltestelle Bankverein, wieder in das gut temperierte Tram setze und sich die Linse meiner Kamera beschlägt, merke ich wie durchgefroren ich bin. Das letzte Stück von der Station Eglisee gehe ich zu Fuss zu meinem wärmenden Sofa zurück. Ganz nahe höre ich kurz einen Storch klappern, ich bin überzeugt das ist jetzt genau der Zeitpunkt in dem der Winter für den Frühling Platz macht.

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